Seit dem ersten Vorbeiflug im Jahr 1964 sind bereits einige Raumsonden auf dem Mars gelandet, um unseren Nachbarplaneten zu erkunden. Sie liefern Einblicke in die Geologie, Atmosphäre und mögliche Anzeichen früheren Lebens auf dem Mars. Nun hat die NASA ihre Fotoarchive geöffnet und gibt in einem Bildband Einblicke in die Geschichte und Herausforderungen der seit nunmehr sechs Jahrzehnten bestehenden Marsforschung.
Der Universalgelehrte Galileo Galilei beobachtete 1610 als Erster den Mars durch ein Teleskop. Doch schon die Astronomen der Antike faszinierte das rote Leuchten des Mars und sie benannten unseren Nachbarplaneten nach ihrem Kriegsgott. Ein Meilenstein in der Marsforschung war der erste erfolgreiche Vorbeiflug im Jahr 1964 durch die Raumsonde Mariner 4, der somit auch die ersten Nahaufnahmen des roten Planeten lieferte.
Moderne Raumsonden und Rover können den gegenwärtigen Zustand und die Geschichte des Mars immer besser erkunden. Zurzeit sind drei Rover auf dem Mars aktiv. Seit fast 13 Jahren untersucht der Marsrover Curiosity den roten Planeten und hat dabei über 800.000 Fotos aufgenommen. Seit 2021 sind auch der US-amerikanische Perseverance- und der chinesische Zhurong-Rover auf Erkundungstour auf dem Mars.
Einblicke in die Marsforschung aus den NASA-Archiven
In einem neu erschienenen Bildband mit Archivfotos der NASA sind nun nicht nur die frühesten Nahaufnahmen des Planeten und Aufnahmen des Curiosity-Rovers zu sehen, sondern auch historische Illustrationen aus einer Zeit, als Neugier und Fantasie dem wissenschaftlichen Fortschritt voraus waren. In einigen abgedruckten NASA-Luftbildern kollidieren sogar Wissenschaft und Kunst, indem sie die faszinierende Vielfalt der Marslandschaft offenbaren: uralte Flussbetten, polare Eiskappen, tosende Staubstürme, gewaltige Canyons und majestätische Vulkane.
Neben hunderten Fotos aus den Archiven der NASA vermitteln Essays des früheren leitenden NASA-Wissenschaftlers James L. Green und des Jet-Propulsion-Laboratory-Ingenieurs Rob Manning einen tiefen Einblick in die Geschichte der Marsforschung und in die Herausforderungen, die die Vorbereitung dieser Missionen mit sich brachten. Planetenforscherin Emily Lakdawalla erläutert in den Bildunterschriften außerdem den Inhalt und technischen Kontext jedes Bildes. Das Vorwort der Dichterin Nikki Giovanni und die Einleitung der Kuratorin Margaret A. Weitekamp behandeln die Bedeutung, die unser Nachbarplanet Mars für uns hat.
Mars. Photographs from the NASA Archives
Emily Lakdawalla, James L. Green, Margaret Weitekamp, Nikki Giovanni, Rob Manning
TASCHEN Verlag
Hardcover mit Ausklappseiten, 340 Seiten, € 50
Bestellbar u. a. bei taschen.com